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Der Blick auf den HTTP Status Code beim Aufruf einzelner Webseiten ist vor allen Dingen bei der technischen Betrachtung von Webseiten ein wichtiger Aspekt. Erfahre hier, was es damit auf sich hat, worin genau die Aufgabe beim Check steht und wie du das Know-how für die Optimierung deiner Webseite nutzen kannst. Dabei beziehe ich mich auf die wichtigsten Codes.
Was sind HTTP Status Codes?
Status Codes sind die Rückantwort des Servers, wenn eine Webseite durch einen Client (z.B. Webbrowser) aufgerufen wird. Das kann gut gehen und der Nutzer sieht die Seite wie gewünscht. Es können aber auch Unstimmigkeit auftreten, die der Nutzer nicht unbedingt bemerkt, aber für die Interpretation von Suchmaschinen Schwierigkeiten hervorrufen können.
Im Worst Case tritt wirklich ein Fehler auf und der Nutzer kann die Seite nicht aufrufen. Der Status wird mit einem dreistelligen Zahlencode zurückgegeben und in sogenannte Statusklassen eingeteilt. Bei einem Statuscode 200 ist alles perfekt. Die Seite funktioniert und wir brauchen uns keine Gedanken machen. Spannend sind all die anderen Codes-Klassen und was sie bedeuten.
Wie checke ich den Status Code?
Es gibt verschiedene Tools, mit denen du den Status Code einer Seite überprüfen kannst . Hier sind einige mögliche Optionen:
Google Chrome Developer Tools: Wenn du Google Chrome als Browser nutzt, kannst du die Entwickler-Tools öffnen (mit der Tastenkombination Strg+Shift+I) und im Netzwerk-Tab den Status Code jeder geladenen Ressource (z.B. HTML, CSS, Bilder) überprüfen.
Browser Add Ons: Zusätzlich gibt es verschiedene Browser Erweiterungen, die Status Code und weitere Informationen bereitstellen. Ich verwende sehr gerne die Link Redirect Trace Browser Extension von Link Research Tools. Damit kann ich direkt Redirects nachverfolgen und Weiterleitungsketten sehen.
Google Search Console: Auch die Google Search Console bietet einen Einblick in den Status Code. Zwar kannst du mit ihr nicht direkt den Status Code checken, jedoch beispielsweise eine Auflistung von 404 Fehlerseiten erhalten, die Google beim Crawlen entdeckt hat.
Online-Tools: Es gibt zahlreiche Online-Tools, die den Status Code einer Seite überprüfen können, wie zum Beispiel: https://httpstatus.io/
Command-Line-Tools: Für fortgeschrittene Nutzer gibt es auch Command-Line-Tools, um den Status Code zu überprüfen, wie zum Beispiel:
- Curl (für Linux und Mac OS)
- Httpie (für Linux, Mac OS und Windows)
Diese Tools sind jedoch komplexer in der Handhabung als die Browser- oder Online-Tools.
Diese Status Codes solltest du kennen
Status Code | Nachricht |
200 | Ok |
301 | Moved Permanently |
302 | Moved Temporarily |
404 | Not Found |
410 | Gone |
500 | Internal Server Error |
503 | Service Unavailable |
Übersicht & Details zu den Statusklassen
Status Code 1xx – Informationen
Während die Anfrage des Clients noch ausgeführt wird, gibt der Server zwischenzeitlich einen Status Code der Klasse 1XX aus:
Status Code 100
Der Server hat die Anfrage des Clients erhalten und wartet nun auf weitere Anweisungen seitens des Clients.
Status Code 102
Bedeutet „Processing“ und vermeidet ein Timeout bei einer zeitintensiven Anfrage des Clients.
Status Code 2xx – Erfolgreiche Operation
Diese Klasse vermittelt eine erfolgreiche Operation, das heißt, die Anfrage konnte wie gewünscht durchgeführt und beendet werden. Der Status Code 200 ist der Normalfall. Als Anwender siehst du das in dem erfolgreichen Laden einer Webseite mit all ihren Inhalten.
Best Practise für die Optimierung deiner Webseite
Das beste, was dir passieren kann: Es ist alles korrekt. 🙂
Status Code 3xx – Umleitung
Diese Statusklasse steht für eine Umleitung (Redirect). Das heißt, die gewünschte Adresse ist nicht mehr erreichbar. Allerdings ist diese Adresse mit einer neuen Adresse verknüpft, zu welcher der Client quasi umgeleitet wird.
Status Code 301
Ist eine permanente Weiterleitung. Das bedeutet, das aufgerufene Adresse ist nicht mehr gültig, sondern befindet sich dauerhaft an einer anderen Adresse, welche dem Client mitgeteilt wird.
Weiterleitungen werden dann verwendet, wenn beispielsweise URLs umbenannt werden. Mit einem Redirect wird sichergestellt, dass der Nutzer direkt zur neuen URL weitergeleitet wird. Denn aufgebaute Verlinkungen oder Linsk aus Bookmarks sollten bestenfalls weiterhin funktionieren und den Nutzer an das gewünschte Ziel bringen. Im Idealfall aber sind URL-Umbenennungen nicht erforderlich, um den Aufwand für das Setzen der Redirects zu vermeiden und die Fehleranfälligkeit bei solch einer Umstellung gering zu halten. Als Redirect-URLs sollten absolute, keine relativen URLs verwendet werden.
Bei umfangreichen URL-Änderungen, wie zum Beispiel beim Umbau der kompletten URL-Struktur, ist es empfehlenswert, eine Weiterleitungsliste zu erstellen. Diese stellt die ehemalige URL und die neue gültige URL einander gegenüber. Mit dieser Übersicht können die Redirects leichter gepflegt und kontrolliert werden. Sofern du in deinem CMS nicht auf Apps oder Plugins zurückgreifen kannst, lassen sich Weiterleitungen mittels der .htaccess-Datei pflegen.
Zu beachten ist weiterhin, dass du nicht pauschal auf die Startseite weiterleitest, sondern ein nächst passendes Pendant ermittelst. Bei dem Umbau einer URL-Struktur ist das der neue Pfad. Bei einem ausgelaufenen Produkt ist das ein sehr ähnliches Produkt oder ein Nachfolgeprodukt. Wenn es das nicht gibt, dann ist es die Kategorie, in der sich das Produkt befindet. Beachte, dass du nicht Weiterleitung an Weiterleitung setzt. Es entsteht dann eine sogenannte Weiterleitungskette. Jede Weiterleitung erfordert eine längere Ladezeit im Millisekundenbereich. Diese rechnet sich schnell hoch zu spürbar längeren Ladezeiten. Suchmaschinen wie Google brechen bei Weiterleitungsketten nach fünf Weiterleitungen hab und setzen das Crawlen an der erreichten Position erst fort, wenn wieder ein neuer Crawl-Vorgang gestartet wurde. Das heißt, das Crawlen deiner eigentlichen Seite findet unter Umständen verzögert statt.
Status Code 302
Ist eine temporäre Weiterleitung. Das bedeutet: Die gewünschte Adresse ist zwischenzeitlich nicht aufrufbar. Solange das der Fall ist, befindet sich das Ziel an einer anderen Adresse, welche dem Client mitgeteilt wird.
Best Practise für die Optimierung deiner Webseite
Mit einer 302 Weiterleitung landet der Nutzer auf der neuen Adresse. Suchmaschinen aber, betrachten weiterhin die ursprüngliche Adresse, denn der Code signalisiert, dass die Adresse bald wieder erreichbar ist. Hast du deine URLs umgestellt und versehentlich eine 302 statt 301 Weiterleitung verwendet, sieht der Bot gähnende Leere statt tolle Inhalte. Hier besteht die Gefahr von Rankingverlusten.
Status Code 4xx – Client-Fehler
Status Code 404
Unter einem Status Code 404 Not Found versteht man einen Fehler, welcher dem Client zu seiner Anfrage zurückgegeben wird. Es bedeutet, dass die gewünschte URL oder auch ein Bild oder eine sonstige Datei nicht mehr verfügbar ist. Der Nutzer sieht nicht die erwarteten Inhalte.
Das tritt dann auf, wenn URLs umbenannt wurden und keine Weiterleitung eingerichtet wurde. In dem Falle weiß der Client nicht, dass die Ressource an einer anderen Stelle zu finden ist. Es kann aber auch sein, dass die Adresse einfach falsch geschrieben wurde und dann natürlich nichts gefunden und verarbeitet werden kann. Das passiert bei Tippfehlern oder Fehlern beim Kopieren von URLs.
Best Practise für die Optimierung deiner Webseite
Wird dem Nutzer eine 404 Seite ausgeliefert, ist diese meistens inhaltleer. Der Nutzer wird damit in eine Einbahnstraße geführt. Selten sind 404 Seiten so angelegt, dass dem Nutzer sinnvolle Alternativen geboten werden, um entspannt weitersurfen zu können. Das positive Nutzererlebnis ist durch eine 404 Fehlerseite einfach oft gestört. Im Idealfall also reduzierst du die Anzahl der 404 Fehlerseiten auf deiner Webseite so weit es geht. Werden Fehler beispielsweise über interne Verlinkungen erzeugt, dann korrigiere diese. Setze zudem 301 Weiterleitungen, wenn du URLs umbenannt hast.
Da 404 Fehler allein schon durch Vertipper der Nutzer entstehen können, kannst du es gar nicht vermeiden, dass es 404 Fehleraufrufe deiner Webseite gibt. Um diesen meist doch überraschenden Vorfall für deinen Webseiten-Besucher eher mit Freude statt mit Ärger zu erleben, erstelle eine nutzerfreundliche 404 Seite. Dort findet der Nutzer meist mit einem charmanten Inhalt-nicht-gefunden-Text Optionen, wie er weiter auf der Webseite surfen kann. Das kann eine Suchfunktion sein oder das Einbinden von relevanten News über Links und Teaser, sodass der Nutzer weiterkommt.
Soft-404-Fehler
Eine Besonderheit ist der Soft-404-Fehler. Dieser ist kein tatsächlicher 404 Status Code, denn die Seite gibt einen Status Code 200 aus oder 3xx, also eine Weiterleitung – in diesem speziellen Fall auf eine irrelevante Seite. Das heißt, es wird beispielsweise einfach auf die Startseite weitergeleitet, was mit die schlechteste Alternative für das Weiterleiten selektierter Produkte ist. Ein Soft-404- Fehler kann ebenso zustande kommen, wenn Seiten kaum oder gar keinen Inhalt anzeigen. Das kommt beispielsweise dann vor, wenn Inhalte gelöscht wurden, aber die Seite nicht auf 404 oder 410 gesetzt wurde.
Status Code 410
Mit einem Status Code 410 Gone wird mitgeteilt, dass der Inhalt nicht länger zur Verfügung steht.
Best Practise für die Optimierung deiner Webseite
Ein Statuscode 410 wird gesetzt, um Inhalte, die in den Suchergebnissen auftauchen, schneller und endgültig aus dem Index zu entfernen als mit dem Code 404.
Status Code 5xx – Server-Fehler
5xx Fehler signalisieren einen Fehler mit dem Server. Er kann die Anfrage nicht interpretieren.
Status Code 500
Der Status Code 500 ergibt einen Internal Server Error. Es ist ein Sammelbecken an vielen verschiedenen, unerwarteten Serverfehlern.
Status Code 503
Dieser 503 Fehler Service Unavailable signalisiert, dass der Server temporär nicht zur Verfügung steht.
Best Practise für die Optimierung deiner Webseite
Das Auftreten dieser Fehler und damit eine Überlastung oder auch Überforderung deines Servers sollte ein Ausnahmefall sein. Häufen sich die Vorfälle ist zu überlegen, auf einen Server mit mehr Kapazität umzuziehen oder Prozesse mit eine CDN zu schaffen, um Traffic-Spitzen abfedern zu können, ohne maximale Kapazitäten permanent vorhalten zu müssen.
Fazit
Auf deiner Webseite können eine Vielzahl an verschiedenen Unstimmigkeiten schlummern, ohne dass du dieses bemerkst. Verschiedene Tools bieten Unterstützung, um Licht ins Dunkel zu bringen und das Optimierungspotential für deine Webseite abzustecken. Je nach Fehlertyp lassen sich konkrete Maßnahmen ableiten, um alles auf einen professionell gepflegten Stand zu bringen. Dabei muss nicht jeder Fehler bis in die letzte Rille behoben werden. Wichtig ist hierbei im Einzelfall, Aufwand und Nutzen einander abzuwägen. Treten sehr viele Unstimmigkeiten auf, macht es auch Sinn, nach Mustern Ausschau zu halten, die es ggf. ermöglichen, globale Lösungen anzuwenden. Zu guter Letzt sollte die Status Code Analyse in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. So kannst du Fehler frühzeitig erkennen und beheben.
Hast du Fragen zu den Status Codes oder benötigst Unterstützung bei der Analyse oder dem regelmäßigen Monitoring? Meld dich gerne bei mir und lass uns in einem für dich kostenfreien Erstgespräch darüber sprechen.